Essen und Seelsorge to go

Wie der Teil-Lockdown die Quartiersarbeit in St. Johannis verändert


Mitarbeiterinnen von SIGENA und der Stadtmission verteilen anlässlich des Welt-Hallo-Tags Postkarten im Quartier. Foto: Stephan Grumbach – Stadtmission Nürnberg

Die Corona-Krise macht viele Menschen einsam. In der Quartiersarbeit sind wegen den Kontaktbeschränkungen deshalb kreative Lösungen gefragt. Im Sommer organisierte der SIGENA Stützpunkt von Diakoneo zahlreiche Hofkonzerte, die in der Nachbarschaft und bei den Musikern sehr gut ankamen. Im aktuellen Teil-Lockdown ist die wöchentliche Essens-und Brotausgabe am Donnerstag zu einem Anlaufpunkt für menschliche Wärme geworden.

Das warme Essen wärmt nicht nur den Körper von innen, weiß SIGENA-Koordinatorin Inge Spiegel. Seit dem Teil-Lockdown ist die wöchentliche Essensausgabe im SIGENA Stützpunkt für einige Menschen im Quartier die einzige Möglichkeit mit jemandem persönlich zu sprechen. „Manche kommen extra früher, manche später, um mit uns ins Gespräch zu kommen. Die Essensausgabe ist ein Stück weit zur Seelsorge geworden“, erzählt Inge Spiegel. 

Meist sind es ältere alleinstehende Frauen, die sonst zu Kaffee und Kuchen oder zum Spielen in SIGENA zusammenkommen. „Immer mehr ältere Menschen haben keine Kinder oder enge Verwandte. Diese Menschen trifft die Corona-Krise besonders hart.“

Deshalb versucht Inge Spiegel – oft auch gemeinsam mit anderen Engagierten und Einrichtungen, zu helfen. Zusammen mit der Stadtmission Nürnberg hat sie zum Beispiel anlässlich des Welt-Hallo-Tags Postkarten im Quartier verteilt, auf denen dem Betrachter in einem Mosaik verschiedenste Menschen aus dem Stadtteil St. Johannis entgegenblicken. Die Aktion sollte den Quartiersbewohnern zeigen, dass sie nicht allein sind und denjenigen die Hilfsangebote vorstellen, die sie noch nicht kennen.

Neben der Essensausgabe werden donnerstags auch nicht verkaufte, tagfrische Backwaren sowie Obst und Gemüse vom hiesigen Bäcker und Lebensmittelgeschäft ausgegeben. „Das ist eine echte Win-Win-Situation“, sagt Inge Spiegel: „Die Händler müssen keine Lebensmittel wegwerfen und bei uns kann sich wirklich jeder etwas abholen – sei es aus finanzieller Not oder aus Überzeugung, Lebensmittel retten zu wollen.“

Im Advent plant die SIGENA-Koordinatorinnun den von ihr betreuten Quartiersbewohnern Lebkuchen zu Hausevorbeizubringen. „Ich telefoniere viel mit ihnen, aber gerade in der Weihnachtszeitist der persönliche Kontakt wichtig.“ Deswegen hofft Inge Spiegel, dass dieCorona-Verordnungen das sonst im SIGENA Stützpunkt übliche Essen anHeiligabend zulassen werden. „Es haben sich bereits einige angemeldet. Ichwünsche mir sehr, dass keiner der Quartiersbewohner an Weihnachten allein seinmuss.“


SIGENA Stützpunkt:

SIGENA steht für „SIcher – GEwohnt – NAchbarschaftlich“. In Kooperation mit der Wohnbaugesellschaft Nürnberg (wbg) berät und unterstützt Diakoneo Menschen im Stadtviertel St. Johannis.


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